New Brunswick / Canada:

Woche: 17. 4. bis 24. 4. 2010

Fahrt von Malagash nach Moncton:

Von Malagash fuhren wir Richtung Süden auf die Interstate 104 und dann vierspurig nach Westen. Kurz bevor der Stadt Moncton geht´s nach New Brunswick. Man merkt dies sofort (andere Farbe der Strassenschilder, alles zweisprachig (englisch / französisch) und Städte / Dörfer mit Ortskern. 

Die Stadt Moncton ist im südöstlichen New Brunswick ist das wirtschaftliche Zentrum. Hat aber wenig Flair und vor allem keine Parkplätze. Wir landeten auf einem unpersönlichen Supermarktplatz und die Stadt hat uns auch nicht überzeugt. Nach dem Einkaufen sind wir weiter Richtung Südwesten nach Saint John gefahren.

Saint John an der Bay of Fundy:

(ca 69 000 Einw.)  - früher lebten hier die Maliseet-Indianer.

Die Stadt empfängt den Besucher eher abweisend, mit zahlreichen qualmenden Schornsteinen der großen Industrieanlagen. St. John ist das quirlige Wirtschaftszentrum der Provinz und wird mehr oder weniger beherrscht von dem Imperium „Irving“. Ein riesiges privates Firmenkonglomorat das in der Petroindustrie, Papier-, Holzindustrie, usw. tätig ist. Allein in New Brunswick arbeiten 8% aller Einwohner bei Irving. Der Gründer (geb. 1899) hat las einfacher Autoverkäufer seine berufliche Karriere begonnen.

Es erfordert etwas Phantasie um die Innenstadt auf Anhieb zu entdecken. Ihre schönen Ecken müssen gesucht werden, aber es gibt sie!!

Die Lage ist einzigartig, ein Ring von schroffen Felsvorsprüngen umgibt die Stadt, an steilen Klippen gelegen und ein geschützter Naturhafen wo der mächtige Fluss St.John und der Kennebecasis River in die Bay of Fundy mündet.

 

Wir fanden einen idyllischen Stellplatz vor dem geschlossenen Tor des campgrounds im Rookwood Park, etwas außerhalb auf einem Hügel, direkt neben dem Lilly See mit vielen quakenden Enten und anderen gefiederten Artgenossen.

Die Uptown genannte Innenstadt ist zu Fuß in ca. 30 min zu erreichen.

Wir kommen an schön restaurierten Stadtvillen und kleinen Parks vorbei.

Übrigens sind die Friedhöfe, mitten in der Stadt, auch gleichzeitig öffentlicher Park („nichts mit himmlischer Ruhe“).

Uns gefällt auch das sanierte Hafenviertel. Alte Speicherhäuser wurden zu Museen, Bibliothek, Shops und Restaurants umfunktioniert

Fahrt nach Fredericton (Hauptstadt von New Brunswick):

Fahrt von Saint John nach Fredericton (Hauptstadt von New Brunswick):

Diese Fahrt geht nach Norden immer dem Saint John River entlang. Wir sind ausschließlich kleine Nebenstrassen direkt am Fluss gefahren. Erster Halt war quasi noch in der Stadt Saint John und zwar an den „Reversing Falls“. Einem einmaligen Naturphänomen. Der riesige und sehr wasserreiche Saint John stürzt kurz vor dem Hafen durch eine enge Felsenpassage. Bei Eintreten der Flut steigt dass Meerwasser so gewaltig (6 - 8m) dass sich die Flussrichtung hier umkehrt und das Wasser diesen Wasserfall wieder rauf fließt. Bei Eintreten der Ebbe fließt die doppelte Menge Wasser wieder runter und es entstehen enorme Wasserwirbel. Es wird einem ganz anders wenn man die gewaltigen Kräfte sieht.

Am Saint John River entlang geht es wunderschön durch Wiesen und kleine Dörfer (manche sind 10km lang). Dieser Fluß wird auch der „Rhein Kanada´s“ genannt. Er ist sehr wasserreich und breit (oft die Größe eines See´s).

Bilder von den "Reversing Falls":

Fahrt entlang dem Saint John River:

Fahrt von Fredericton nach Florenceville:

Ebenfalls entlang dem wunderschönen St. John River. Seheswert ist: Das Städtchen Woodstock mit seinem alten historischen Kern (und einem schnuggeligen Cafe „Fusion“), Hartland mit der längsten überdachten Holzbrücke der Welt (390 m) und Florenceville (siehe unten).

Florenceville:

Dieses Städtchen mit vielleicht 1.500 Einwohnern ist der Hauptsitz des drittgrößten Pommes Frites Hersteller der Welt. Das Unternehmen ist noch in Privatbesitz (Fam. McCain) die aus Florenceville stammen und hier auch noch wohnen. Weltweit hat Fa. McCain ca. 15.000 Mitarbeiter mit ca. 60 Produktionswerken. Man sieht dem winzigen Städtchen Florenceville den Reichtum an - große schöne Häuser und riesige Gärten.

Wir haben vor der Sporthalle geparkt und auch übernachtet.

Wie überall kamen im 15 Minutentakt Neugierige vorbei um unser „exotisches“ Fahrzeug zu bestaunen. Unter anderem ein Corporal der „Royal Mounties“ - die hiesige Polizei (in Zivil) und James Banks (ein hiesiger Kartoffelbauer). Wir kamen ins Gespräch und als er unser Interesse für das Kartoffelgeschäft merkte bot er an uns dieses zu zeigen. Zuerst die Gegend wo die McCains wohnen, wo das Management wohnt (hoch über dem Fluss St. John) und die andere Seite vom Fluss wo sein Kartoffelhof liegt.

James Banks ist Mitinhaber (neben seinem Bruder und Schwager) eines 600ha Hofes. Die Kartoffeln werden in 3er Folge mit Getreide und Soja angebaut. 60 - 70% der Kartoffeln gehen an Fa. McCain. Er zeigte uns im Detail alles und am Schluss bekamen wir noch einen Sack Kartoffeln geschenkt - wir konnten uns nur mit einem guten Gläschen Marillenschnaps von Kurt und Irene aus Graz revanchieren. Wieder einmal diese einmalige Gastfreundschaft der Kanadier.

Grand Falls am St. John Fluss:

Das Städtchen Grand Falls wurde nach den spektakulären Wasserfällen hier benannt. Grand Falls ist eine der ältesten Siedlungen in New Brunswick und 1686 schon erwähnt. Davor lebten hier die Malecite Indianer und hieß Chicanekapeag (heißt „großer Zerstörer“). Das schöne und lebhafte Städtchen ist das wirtschaftliche Zentrum dieser Region und eine große McCain Produktion existiert. Und es ist ein Touristenmagnet - dank des beeindruckenden Wasserfalls und der großen Felsenschlucht des St. John. Mit ungeheuerer Wucht stürzen sich riesige Wassermassen 23 m in die Tiefe und dann durch die enge und hohe Schlucht. Man kann das Schauspiel von verschiedenen Seiten betrachten. Besonders schön im Abendlicht.

Seid 1928 gibt es schon ein Wasserkraftwerk.

Ein kleiner Film über die imposanten Wasserfälle:

Probleme mit unserem Volvo:

Heute morgen wollten wir von Grand Falls starten und kamen so ungefähr 5 km hinter dem Zentrum als das Armaturenbrett wild aufleuchtete („STOP - SOFORT ANHALTEN“) und alle mögliche Töne und Warnungen von sich gab. Wir mussten so schnell als möglich einen Platz suchen und die Betriebsanleitung konsultieren. Letztendlich sagte uns die Fahrzeug Elektronik: „Kein Öldruck vorhanden“. Aber warum? Zuerst Ölstand prüfen - alles i.O. Was nun. Ein Telefonat mit Volvo - die Ferndiagnose lautete: wahrscheinlich Öldruckgeber kaputt (kommt scheinbar öfter vor. Aber warum man mir dann dieses Teil nicht als Ersatz mit gegeben hat bleibt ein Rätsel - ebenso ist mir es ein Rätsel warum Volvo dieses Teil nicht tauscht. Wir baten um die genaue Beschreibung des Teils per email. Rita machte sich zu Fuss und Laptop auf den Weg um einen Internet Anschluss zu finden und ich versuchte den Öldruckgeber zu finden. Letztendlich waren wir beide erfolgreich und morgen soll das Teil eintreffen und hoffentlich ist dann dies auch das Problem gewesen!!. Mit der telefonischen Unterstützung von Volvo Stuttgart sind wir sehr zufrieden, mit der Qualität von Volvo aber nicht

Hinter Edmundston verließen wir New Brunswick und sind nun in Quebec (siehe weitere Infos dort)