Saskatchewan

Reiseroute durch Saskatchewan

wieder in einer neuen Provinz in der Größe von Frankreich, aber nur mit einem 60zigstel seiner Bevölkerung. Zuerst topfeben, dass man sieht wer übermorgen zu Besuch kommt. Dann über 1000 Meter ansteigend, zu einer unendlichen Prairie Landschaft. Baumloses, einsames Grasland mit großen Rinderherden und Pferden. Darüber der lebendige Himmel, der seinesgleichen sucht. Ein Land das Ruhe und Frieden ausstrahlt.

Die Straße hat man fast für sich alleine, nur die Erdhörnchen versuchen lebend auf die andere Seite zu kommen. Sehr oft klappt dies leider nicht.

 

Fahrt nach Coronach

Übernachtet auf dem kleinen Campground (N 49° 467‘  /  W 105° 31.220‘).

Ein kleiner sympathischer Ort, mit allem was man braucht. Schönen Stellplatz, Supermarkt, Tankstelle und einem Salon. Wo wir auch gleich zu einer Poker Runde eingeladen wurden. Wir blieben aber lieber beim Bier und zusehen.

Am nächsten Morgen wurden wir ganz überraschend von der Lokalreporterin zu unserer Reise befragt und vor unserem Baby fotografiert.

Doch jetzt weiter zum Grassland-Nationalpark. Mit seinen Bisons und Klapperschlangen.

 

Besuch des Grasslands National Park:

Die Fahrt entlang der amerikanischen Grenze ist flach und sehr lang. Um so überraschter waren wir als wir vor dem Grasslands Nat. Park plötzlich in hügeliges Land kamen. Wunderschöne runde Berge erheben sich und um diese Jahreszeit herrlich grün. Inzwischen waren wir auf 1.000 m angestiegen. Im Ostteil des Parks sind uns gleich eine Herde „Gabelhornantilopen“ begegnet (sind eher selten zu sehen). Sie sind dann auch blitz schnell davon - erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 80 km/h und Dauergeschwindigkeiten von 48 km/h. Das Tier ist vollkommen auf Laufen und Springen (6m Sprünge) ausgelegt - und dies sieht man an den Muskeln. Die Tiere haben 2 runde schneeweiße Flecken am Hinterteil. Bei „Alarm“ vor „Raubtieren“ und „auf der Flucht“ werden die Haare dieses „Spiegels“ abwechselnd aufgerichtet und wieder angelegt. So entsteht ein bis zu 4 km weites Warnsignal für Artgenossen.

 

Auf dem Weg zum Westteil des Parks sahen wir hauptsächlich Vieh - Farmen. Wir fuhren kleine Sandstrassen und hatten eine Begegnung mit echten Cowboys (und heut zu Tage Cowgirls) - siehe Bilder.

Auch lief uns ein Koyote über den Weg. Trotz sehr starker Verfolgung durch Menschen ist er nicht gefährdet. Er ist intelligent, anpassungsfähig und in seiner Nahrung nicht wählerisch. Man sieht ihn aber eher selten - heute war ein Glückstag.

 

Der Westteil des Parks ist sehr bergig (teilweise felsig). Man kann hier im Park übernachten (hatten wir vor und bezahlt). Die Fahrt durch den Park ist traumhaft schön. 

Hier gibt es wilde Bisons (ca. 150). Zur Zeit sind die Bullen getrennt von der Herde da es Jungtiere gibt und die Weibchen keine Bullen dulden. Auf der Fahrt sahen wir in weiter Ferne 3 Bullen.

 

Der Park wimmelt von Präriehunden - kleine niedliche Nager (ähnlich unserer Murmeltiere). Sie sind sehr gesellige Tiere und leben in Kolonien. Sie sind sehr laut und weithin hörbar.
Präriehunde sind sehr gut für die Natur - einmal als Beutetier für eine Vielzahl von Präriebewohner, zum anderen fördert er durch sein Fressverhalten das Vermehren wichtiger Präriegräser und -pflanzen.

 

Bei unserer Fahrt durch den Park haben wir den Campground übersehen und waren plötzlich wieder ausserhalb. Wir fuhren um den Park rum und übernachteten dann auf der Westseite. Hier konnte ich noch eine kleine Tour  auf die nächsten Berggipfel machen.

Man sieht tolle Pflanzen - einschl. blühender Kakteen.

 

Die Nacht war extrem still. Leider fing der große Regen an und am nächsten Morgen stand ein Park Ranger vor der Tür und warnte uns vor schwierigen Strassenverhältnissen. Ich musste in mich „rein lächeln“. Leider hatte er Recht. Die Sandstrasse wurde zur Lehmstrasse und das Fahrzeug war kaum auf dem Weg zu halten. Ohne Allrad hätten wir keine Chance gehabt.

Und zum Glück hatten wir den Campground im Park übersehen - er liegt in einer tiefen Senke. Hier wären wir alleine nie heraus gekommen.

 

Fahrt zum Cypress Hills Prov. Park

Es regnete ununterbrochen und wir wollten weiterhin die kleinen Sandstrassen fahren. In der Nähe des Ortes „Robsart“ wurde die Strasse aber so weich dass wir Allrad und Differentialsperre brauchten um vorwärts zu kommen. Dies ging so langsam und der Spritverbrauch ging ins Unermessliche. Wir drehten um.

Das Fahrzeug war über und über mit Lehm bespritzt - nichts war mehr anfassbar.

In Maple Creek ging´s zum Waschen. Und das System in Kanada ist folgendes: Jemand hat eine große Halle und ein paar Hochdruckreiniger installiert. Die bezahlt man und folgt dem Motto: „Selbst ist der Mann“. Ich habe eine volle Stunde gebraucht den Lehm runter zu bekommen. Alles tat mir weh - konnte die Arme nicht mehr heben. Rita war inzwischen einkaufen (nur Essbares auch für mich) und rief bei ihrer Rückkehr fröhlich: „du bist ja immer noch am „kärchern“ - macht´s Spass“ - was fällt einem da noch ein.  Und dann durfte ich auch noch 60.-$ bezahlen.

In Maple Creek ging´s auf den Hwy. 1 und nach ein paar Kilometern kommt Alberta.

 

Fortsetzung des Reiseberichts siehe "Alberta"