Kuba Reise 19. 11. - 6. 12. 2012:

Gemeinsam mit Claudia u. Uwe besuchten wir Fidels Kuba, eine der letzten Bastionen des Sozialismus.. Erleben , wie es war und ist und bald nicht mehr sein wird, wenn Fidel und Raul Castro sich endgültig von der politischen Szene verabschieden. Der Flug von Cancun (Mexico) nach Havanna dauerte nur 60 Minuten.

Havanna: 20. + 21. 11. sowie 5. + 6. 12. 2012

Hauptstadt von Kuba mit ca. 2,1 Millionen Ew.
Die ersten Eindrücke kann man nur als „krass“ bezeichnen. Eine andere Welt, nur einen Katzensprung von der uns bekannten Westlichen entfernt.
Schon 1982 wurde sie UNESCO Weltkulturerbe und wird seitdem stückweise restauriert. Diese koloniale, verfallene Pracht verleiht der Metropole einen morbiden und unverwechselbaren Charme. Direkt neben wunderschönen Fassaden das völlig zerfallene Nachbarhaus.
An jeder Ecke sind die Bildnisse, der zu Heiligen stilisierten „Helden der Revolution“ zu sehen. Allen voran „ Che Guevara“. Sein Konterfei schmückt aller Ortens Kleidung, Geschirr bis hin zur Toilettentür.
Fidel ist nun mal wirklich nicht so attraktiv, um ihn derart zu vermarkten.
Berühmt ist Havanna für seine große Anzahl von US-amerikanischen Oldtimern. Liebevoll restauriert und chromglänzend oder andere kurz vorm Zusammenbrechen, qualmen und rattern sie laut und stinkend durch die engen Straßen. Alle sind vor 1959 gebaut worden. Und viele haben inzwischen Lada-Motoren aus Russland.

An vielen Plätzen der Stadt ist die unverwechselbare Musik des Landes zu hören. Seit dem Erfolg des Filmes “ Buena Vista Social Club“ um so mehr.
Sehr unangenehm fanden wir die permanente „ Anmache“. „Hi amigo“, oder „ Where are you from?“. Schlepper für Restaurants und Bars und vielem mehr.
Die Bevölkerung kämpft um`s überleben. Lange Schlangen an den Lebensmittelgeschäften, um mit Essensmarken ein paar Grundnahrungsmittel zu bekommen. Man kauft, was es gerade gibt, nicht das was man braucht oder möchte. Auswahl gibt es nur an Spirituosen und bezahlen muss der Kubaner meistens mit der Touristenwährung „ CUC“. Diese zu bekommen ist für ihn extrem wichtig geworden. Denn damit können z.B. Hygieneartikel gekauft werden, die es nur in Touristengeschäften gibt. Sehr oft wird man neben Geld auch nach Seife, Creme oder Kugelschreiber angebettelt.

Cienfuego: 22. 11- 2012

Unsere erste Etappe führte uns in diese schöne, gemütliche Kleinstadt mit  viel französischen Flair. Hier übernachteten wir in einem privaten „ Casa particular“.
Seit einigen Jahren ist es Kubanern erlaubt, im eigenen Haus Zimmer zu vermieten. Auch wird Frühstück und Abendessen angeboten.
Die Übernachtung kostet zwischen 20 u. 25 CUC plus 4 CUC pro Frühstück (1 CUC = 0,8.-€).
Wir waren überrascht, wie viele moderne Luxusgüter in diesen Häusern vorhanden waren. Das Einkommen der Besitzer, im Vergleich zu der übrigen Bevölkerung, ist um ein vielfaches höher und passt nicht ganz in die kommunistische Philosophie.

Trinidad: 23. + 24. 11. 2012

Wirkt wie ein bewohntes Freilichtmuseum. Verwinkelte Gassen, bunte alte Häuschen, kleine Plätze, Kirchen und nicht zu vergessen das „Casa de Musica“. Hier auf den Treppen lauschen und tanzen Touristen und Einheimische nach den mitreißenden Klängen der verschiedenen Bands. Die Stimmung ist prächtig und der Mojito ebenso.

Diese Stadt hat uns mit am besten gefallen.

Camagüey: 25. 11. 2012

Ist ein Labyrinth von schmalen, verwinkelten Gassen mit restaurierten Plazas und vereinzelten kolonialen Gebäuden. Die schönen Ecken entdeckt man erst auf den 2.Blick. Überall sind ca.1,50m hohe Tongefäße  in der Erde eingelassen. In diesen wurde das Regenwasser aufgefangen.

Wir fanden ein sehr gutes Restaurant in der Altstadt, wo ausgezeichnete Lammgerichte serviert wurden.

Santiago de Cuba: 26. + 27. 11. 2012

Über 1000 km von Havana entfernt, im äußersten Osten liegt Santiago de Cuba. Hier pflegen die Menschen ihre individuelle Musik und Tanzformen. Genau das wollten wir hören und sehen.

Leider war davon während unserem Besuch nichts zu bemerken.

Alle paar Schritte wurden wir von Schleppern angesprochen oder hartnäckig angebettelt. Mann kann ja verstehen, das es den Menschen, nachdem 

diese Stadt vom Hurrikan Sandy dieses Jahr so schwer getroffen wurde, nicht gut geht. (Überall sind Ruinen und abgedeckte Häuser zu sehen.)

Aber wir waren nach einiger Zeit restlos genervt. Hinzu kam dass in der hügeligen engen Stadt die alten PKW´s, LKW´s und Motorräder ganz besonders viel Lärm und Gestank hinter lassen.  

Fort Morro:

Der Eingang zur Bucht von Santiago wird von einem Steinkoloss bewacht. Die Spanier bauten 1643 dieses Bollwerk gegen die Piraten. Diese mächtige Burg beeindruckt durch ihre Lage mit grandiosen Blick auf die karibische Küste und die ausgefeilte Architektur.

Remedios: 29. + 30. 11. 2012

Eine kleine nette Kolonialstadt mit einem großen Zoccalo und ein paar schön hergerichteten Häusern.

Fahrt zur Cayo Santa Maria:

Von hier aus fuhren wir einmal auf die Insel „Santa Maria“ - 46 km übers Meer (Dämme und Brücken). Diese Insel und alle anderen Schwesterinseln sind ausschließlich für ausländische Touristen reserviert. Einheimische (mit Ausnahme der Angestellten) dürfen nicht auf die Insel.  Wir schauten uns das Treiben in einem (der vielen) „ all inclusiv Tempel“ an. Hier hat sich wieder bestätigt, dass dies nichts für uns ist. Aber jedem das Seine.

Vinales Tal: 1. - 4. 12. 2012

Dieser schöne Landstrich im Westen hat uns am besten gefallen.

Dieses Gebiet ist ebenfalls sehr touristisch, dafür ist es kein Problem eine private Unterkunft zu finden. Fast jedes zweite Haus vermietet Zimmer.

Besuch Tabakplantage:

Mit dem Sohn unseres Zimmervermieters besuchten wir eine Tabakplantage. Hier wurde uns die Anpflanzungen, das Mischungsverhältnis des Tabaks für die verschiedenen Zigarrenqualitäten und die Fertigung (das Rollen) gezeigt. Auch hätten wir NATÜRLICH einkaufen können, wenn uns diese denn geschmeckt hätten, was sie nicht taten. Mit uns war kein Geschäft zu machen.

Wanderungen:

In den breiten Tälern wird Tabak angebaut....Ochsen pflügen die rote lehmige Erde und immer wieder ragen Mogotes auf (Kalksteinfelsen). So schön wie auf einer Kitschpostkarte. Hier konnten wir nach den vielen Stunden im Auto endlich mal wieder richtige Wanderungen unternehmen. Man wollte uns weismachen dass man nur mit Führer hier wandern darf - daran haben wir uns natürlich nicht gehalten.

Unsere Eindrücke von Kuba:

Wir sind sicher dass es das kommunistische Kuba bald nicht mehr geben wird. Schon heute ist der Kapitalismus (in seiner schlimmsten Form) hier eingezogen. Und gewaltige Gräben zwischen arm und reich tun sich auf.

Ein Beispiel: Ein Landarbeiter verdient heute zwischen 300.- und 400.- nationale Pesos. Dafür bekommt er nur noch das aller nötigste (hauptsächlich die Grundnahrungsmittel und kann seine Miete bezahlen (beides ist subventioniert). Alles andere muss er mit dem CUC (konvertierbaren Peso) bezahlen. Und den muss er tauschen im Verhältnis 1:25. D.h. er bekommt im Monat umgerechnet  12.- bis 16.- CUC.

Ein Casa Particulares Besitzer (Bed & Breakfast) bekommt pro Nacht und Doppelzimmer 25.- CUC plus 4.- CUC pro Person für Frühstück und ca. 10 - 12.- CUC pro Person für Abendessen. Das heißt er verdient pro Tag mehr als der Landarbeit pro Monat.

Dies ist dann auch der Grund warum alle die nicht direkt den CUC in der Lohntüte haben alles tun um an diesen zu kommen. Und dieses aggressive Gebaren ging uns so auf die Nerven.

Kuba macht gerade einen völlig unkontrollierten Wandel vom Kommunismus zum Kapitalismus durch. Hoffentlich geht dies gut.


Wir sind wieder auf der Yucatan Halbinsel. Bitte weiterlesen unter der Rubrik:

"Yucatan Halbinsel"