Bundesstaat Oaxaca - 24. 4. bis 22. 5. 2012:

Geschichte:

In den Valles Centrales (Zentraltälern) von Oaxaca gab es vorkoloniale Kulturen die mit denen Zentralmexikos vergleichbar sind.

Die auf einer Bergkuppe gelegene Stadt „Monte Alban“ wurde das Zentrum der Zapoteken (Blütezeit 300 - 700 n.Chr.). Ab etwa 1200 gerieten die Zapoteken unter die Herrschaft der Mixteken und ab dem 15.ten Jahrhundert übernahmen die Azteken die Herrschaft über das Gebiet Oaxaca. Heute gibt es in diesem Bundesstaat noch viele indigene Stämme die ihre Kultur zu bewahren versuchen. Vor allem in den hochgelegenen Dörfern.

Oaxaca City - 270.000 Einwohner (das Einzugsgebiet hat knapp eine halbe Million)

Fahrt nach Oaxaca City:

Von San Cristobal geht es erst mal wieder runter nach Tuxtla Gutierrez und weiter nach Santa Domingo Tehuantepec auf ca. 200 m. Und dann über die Mex 190 in endlosen Kurven hoch auf über 2.000 m um die Sierra Madre del Sur zu überqueren und um dann bei Mitla in das „Valle de Tlacolula“ und wieder auf 1.500 m abzusteigen.

Santa Maria del Tule - 7.800 Einwohner - 1.550 m Höhe:

In Del Tule haben wir Leanne & Calvin Mackenzie besucht. Calvin wurde uns empfohlen für die notwendige Reparatur an unserem Dieselgenerator. Beide sind aus Canada und wohnen nun schon seit einigen Jahren in Mexiko. Und Calvin ist ein Naturtalent im reparieren von allem was Räder hat.

Wir hatten wieder mal Probleme mit unserem FischerPanda Dieselgenerator. Der aus Lärmgründen wassergekühlte Schalldämpfer hatte nun zum dritten Mal eine Leckage (zweimal schon ausgetauscht). Und wir hatten kein Vertrauen mehr in dieses Produkt.

Und so entschieden wir uns kurzerhand den Generator auf einen Auspuff vom VW-Käfer umzubauen. Calvin machte einen tollen Job und wir sind überzeugt nun endlich das leidige Problem gelöst zu haben. Der Generator ist natürlich etwas lauter aber damit können wir leben.

Hier die Kontaktdaten von Calvin für alle die ihr Fahrzeug reparieren lassen müssen:

Calvin Mackenzie

Email: lcmackenzie@telus.net

Blog: „http://lianadvine.wordpress.com/

Wohnort: Santa Maria del Tule / Oaxaca / Mexico

Daneben ist „El Tule“ ein Touristenmagnet. Der Grund: Der „Arbol del Tule“ - soll der größte Baum der Welt sein. In über 1.500 Jahren ist diese 42 Meter hohe Sabino-Zypresse mehr in die Breite, als in die Höhe gewachsen. 30 erwachsene Personen werden benötigt, um den mächtigen Stamm mit Händen zu umfassen. Mit einem mittleren Durchmesser von 14 Meter und einem Umfang von 52 Metern hat sie eine eigentümliche Form angenommen, die zu phantasievollen Interpretationen anregen. Die Bewohner von El Tule verehren den mächtigen Baum.

Kirchenfest im Nachbardorf von El Tule:

Calvin und Leanne haben uns zu einem Fest ins kleine Nachbardorf mitgenommen. Dabei wurde der Kirchenpatron gefeiert. Wir haben Freunde der beiden besucht - Eddy & Sabine aus Hamburg die ebenfalls seid einigen Jahren in Mexico wohnen und hier ein Haus gebaut haben. Die Dorfbewohner kamen am späten Abend zu Eddy & Sabine und haben in ihren Trachten getanzt, Musik gemacht und deutsches Bier getrunken. Es war wunderschön diesem exotischen Treiben bei zu wohnen.

Ruinenstadt Monte Alban:

Die alte Zapotekenhauptstadt „Monte Alban“ liegt 400 m über (auf ungefähr 1.950 m) und nur wenige Kilometer westlich von Oaxaca City. Monte Alban bedeutet „weißer Berg“ und die Zapoteken haben für den Bau der Stadt eine ganz Bergkuppe abgetragen und planiert (wenn man die Größe der Stadt sieht dann war dies vor über 2.000 Jahren eine sagenhafte Leistung). Funde von ersten Siedlungen stammen aus 500 v.Chr. Die Geschichte der Bebauung startete 200 v.Chr. und hat über 4 Abschnitte bis ca. 700 n.Chr. angehalten. Aus unerklärlichen Gründen wurde die Stadt zwischen 700 und 900 n. Chr. aufgegeben. In der Blütezeit lebten hier oben 25.000 Menschen.

Wir waren von dieser Kulturstätte begeistert. Zum einen die interessanten Ruinen, das sehr informative kleine Museum und der grandiose Blick hinunter nach Oaxaca.

Zurück in Santa Maria del Tule - 7. 5. bis 15. 5. 2012

Leanne und Calvin aus Santa Maria del Tule (haben unseren Generator repariert) kam uns nochmals auf dem „Trailerpark in Oaxaca“ besuchen und wir gingen zusammen Pizza Essen. Dabei erzählten sie uns von ihrem bevorstehenden großen und schwierigen Dachumbau. Wir haben uns spontan entschlossen ihnen dabei zu helfen.

Seit dem 7.5. stehen wir also wieder im Garten bei den beiden in Tule und sind jeden morgen um 7:00 auf der Baustelle. Trotz Hitze macht es großen Spass und obwohl es viel länger dauern wird als geplant werden wir bis zum Schluss durchhalten.

Hier ein paar Bilder der Aktion „Rita und Rudi auf dem Bau“:

Oaxaca - City - 1.550 m - 16. 5. bis 19. 5. 2012:

Eine zauberhafte, lebendige und farbenfrohe Kolonial- und Universitätsstadt und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Prächtige Kirche, tolle Museen und eine moderne Kunstszene findet man hier. Uns hat das „Museo de las Culturasde Oaxaca“ schwer beeindruckt. Es ist im Klostergebäude der „Iglesia de Santo Domingo“ untergebracht. Und allein dieser Bau ist der Besuch wert. Aber das absolute highlight ist der Mixteken Goldschatz aus einem Grab des „Monte Alban“.

Auch kulinarisch hat die Stadt einiges zu bieten: so z.B. die „heiligen Moles“. Es gibt sechs verschiedene Farbrichtungen bzw. Geschmacksrichtungen dieser dickflüssigen Sossen. In der „Mole negro“ ist neben vielen anderen Zutaten auch die berühmte Schokolade von Oaxaca. Eine andere „Köstlichkeit“ (von uns aber ignoriert) sind die „Chapulines“ = geröstete Heuschrecken, die es auf jedem Markt gibt. Wir konnten uns nicht überwinden.

Diese Stadt ist ein mehrtägiger Besuch wert. Es gibt sehr viel zu entdecken und durch einige Fussgängerzonen ist das Flanieren auch recht entspannt.

Bilder vom „Museo de las Culturasde Oaxaca“:

Bilder vom Championsleague Match Bayern München gegen Chelsea London:

Zusammen mit Leanne & Calvin haben wir bei Theresa (einer Engländerin die in Oaxaca lebt) dieses Fussballspiel angeschaut. Es war um so interessanter da Theresa Chelsea Fan ist. Wir hatten viel Spass (unabhängig vom Ausgang). Um die Spannung zu erhöhen hatten wir vorher gewettet.

Übernachtung:

Auf dem zentrumsnahen „Oaxaca Trailer Park“. Zu Fuss ist der Zocalo in 30 Minuten erreichbar.

Der Platz ist nicht besonders attraktiv. Bietet wohl große und schattige Plätze aber die sanitären Einrichtung sind schlecht.
Preis: 200.- / Nacht
GPS Daten:  N17.07906°   W96.71072°

Begegnungen:

Simone & Olaf mit Pako & Mexi
Simone & Olaf mit Pako & Mexi

Simone und Olaf aus Deutschland. Wir trafen die beiden Weltenbummler mit ihrem Margirus Deutz auf dem Oaxaca Trailer Park.

Beide sind schon seid 2009 unterwegs und haben das nördliche Afrika sowie ganz Nordamerika bereist.

Hier die homepage der beiden:  „www.two-vagabonds.de

Santiago Apoala - 20. und 21. 5. 2012 - 200 Einwohner - 2.100 m hoch:

Fahrt:

Von Oaxaca City ging es erst mal auf der MEX190D (cuato) Richtung Nordwesten bis Nochixtlan. Hier wird es schwierig die Staubstrasse nach Santiago Apoala zu finden. Auf der wenig befahrenen schlechten Schotter- und Dreckstrasse geht es durch wunderbare Landschaft erst mal auf 2.450m hoch und windet sich dann in endlosen Kurven in das wunderschöne Tal von Santiago Apoala hinunter. Unten haben die Bremsen gequalmt.

Das Dorf:

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Santiago Apoala ist ein reines Mixtekendorf in dem man auch nur diese Sprache hört. Selbstverständlich sprechen die meisten auch spanisch. Die Landschaft ist atemberaubend schön und die Mixteken halten / hielten diesen Ort als die „Geburtsstätte der Menschheit“.
Uns hat alles sehr an Ostanatolien erinnert. Eine wilde Landschaft und noch immer eine archaische Lebensweise (siehe Bilder). Daneben fanden wir auf unseren Wanderungen unzählige wunderschöne Blumen. Wir haben uns hier bei den freundlichen Mixteken sehr wohl gefühlt.

Bilder von der Umgebung:

Ein archaisches Leben (Bilder):

Canyon Morelos:

Den 400 m tiefen Canyon kann man durch wandern. An manchen Stellen ist er nur wenige Meter breit. Bei einem Wolkenbruch möchten wir nicht hier sein.

Cascada Cola de la Serpiente:

Die Wasserfälle (es gibt 2 Stück) sind bis zu 60 m hoch und haben sich tief in den Kalkstein gefressen. Wir machten eine schöne Wanderung mit einem Führer bis unterhalb der Fälle.

Übernachtung:

Unser traumhafter Platz bei den "Cabanas"
Unser traumhafter Platz bei den "Cabanas"

Parkplatz des Ecotourismus (am Eingang zu dem „Canyon Morelos“)

Preis: 100.- / Nacht

Wunderbare Lage und total ruhig.

Strom und Duschen gab es nicht aber Toiletten sind vorhanden.

GPS: N17.65109°  W97.13827°

Die berühmten Dominikanerklöster im Westen von Oaxaca - 22. 5. 2012:

Fahrt nach Yanhuitlan:

Von Santiago Apoala nahmen wir eine andere Route zurück nach Nochixtlan. Ebenfalls eine schmale Dreckstrasse aber durch wunderbare Landschaft. Durch viele Dörfer und vorbei an „Tierra Colorada“ = rote Erde. Und wirklich leuchtet überall die rote Erde.

Von Nochixtlan ging es dann auf der Mex190 nach Yanhuitlan.

Dominikanerkloster Yanhuitlan:

Alle drei Klöster (und Kirchen) wurden im 16.ten Jahrhundert errichtet. Nicht besucht haben wir das Kloster in Coixtlahuaca (wird zur Zeit renoviert).

Bisher am eindrucksvollsten renoviert (und wird immer noch) dieser „Templo y Ex-Convento de Santo Domingo Yanhuitlan“. Uns hat die Größe überrascht - sieht man dagegen das winzige Städtchen Yanhuitlan und auch die darum liegenden Dörfer sind klein. Dies zeigt wir groß die indigene Bevölkerung war als die Spanier kamen (und diese auf Teufel komm raus bekehren mussten!!) und was heute daraus geworden ist.

Nichts desto trotz ist die Kirche beeindruckend.

San Pedro Teposcolula:

Hier gibt es das zweite Dominikanerkloster „Templo Y Ex-Convento San Pedro y San Pablo“. Es liegt mitten in dem sehr schönen, beschaulichen und schmucken Städtchen Teposcolula. Wir haben auf Genehmigung des sehr freundlichen Polizisten „Valentine“ direkt neben dem Kloster übernachten dürfen (ruhig und zentral gelegen und umsonst).

Das Städtchen bietet einen tollen zocalo, eine schöne Markthalle und tolle Wandmalereien. Auch das Kloster ist sehenswert.

Übernachtung:

Unser wunderbarer Übernachtungsplatz
Unser wunderbarer Übernachtungsplatz

Direkt neben dem Kloster und dem Zocalo.

Sehr ruhige Nacht.

Preis: 0

GPS Daten:  N17.51193°  W97.48914°