Reiseroute:

14.100 km: DE / AT / SI / HR / GR / TR / GR / IT / AT / DE
14.100 km: DE / AT / SI / HR / GR / TR / GR / IT / AT / DE

Zeitraum:

28. April bis 10 November 2009

Entfernung:

14.100 Strassenkilometer plus Fähre von Italien nach Griechenland und zurück

Unsere persönlichen Eindrücke:

Slowenien: vom 13. 5.  bis  20. 5. 2009

Rudi: Slowenien hat inzwischen touristisch zu seine Nachbarländern Österreich und Italien aufgeschlossen. Es bietet auf engstem Raum eine extreme geologische Vielfalt - Hochgebirge, Flusstäler, Ebenen und das Mittelmeer und hat mit Ljubljana eine wunderschöne Hauptstadt die auf jeden Fall ein Besuch wert ist. Ansonsten waren wir viel zu kurz hier um tiefer in die Kultur ein-zusteigen.

Kroatien: vom 21. 5.  bis  19. 6. 2009

Rudi: Kroatien ist landschaftlich wunderschön und bietet neben der herrlichen langen Küste eine ebenso interessantes Hinterland.

Was mir gefallen hat war diese einmalige Landschaft.

Was mir nicht nicht gefallen hat war die touristische Ausbeutung. Jeder kleinste Fleck ist touristisch genutzt. Es gibt keinen Platz mehr zum bewegen und alles dreht sich nur um´s liebe Geld. Der Reisende wird nicht mehr als Gast gesehen sondern in erste Linie als „Melkkuh“ - schade.

Diesen Eindruck hatte ich nicht in der Gegend um Zagreb und nicht im Hinterland (mit Ausnahme der Plitwitzer Seen und der Krka Wasserfälle - die ebenfalls total touristisch ausgebeutet werden). Mir war Kroatien einfach zu eng.

Rita: Ich empfand die Bevölkerung ( man kann ja nur von ein paar wenigen sprechen ) extrem reserviert und den Touristen gegenüber fast schon berechnend. Landschaftlich ohne Frage wunderschön. Vor allem die Küstenstrasse hat mir besonders gut gefallen. Sie kann sich mit den berühmten Traumstrassen durchaus messen.

Bosnien - Herzegowina: 20. 6.  bis  28. 6. 2009

Rudi: Wir fuhren ungeplant und völlig unvorbereitet nach Bosnien - war ein Tip von Freunden unterwegs. Wir haben in der kurzen auch nur einen kleinen Teil gesehen - den südwestlichen Zipfel von Herzegowina. Aber was wir gesehen haben hat mir sehr gut gefallen. Die Menschen durchwegs freundlich und hilfsbereit. Keine Touristenströme und eine grandiose Landschaft. Sicher gibt es noch viele Kriegszeugnisse und das weiß man wenn man in diese Land fährt. Mostar wird gerade wieder touristisch aufgebaut und man sollte es schnell besuchen. Es ist eine sehr schöne Stadt. Ich kann dieses Land nur empfehlen. Als Wohnmobilist kann man praktisch überall stehen. Es stört niemand - ganz anders als in Kroatien.

Rita: Das kleine, leid geschüttelte Land hat viele kulturelle und religiöse Eindrücke zu bieten. Moslems und Christen versuchen, nach dem unsinnigen Blut vergiessen miteinander klar zu kommen. Man bemerkt , insbesondere bei der jungen Generation, eine Aufgeschlossenheit, einen Willen zum Fortschritt und nach diesem furchtbaren Krieg eine wunderbare Lebensfreude. Hat mich sehr beeindruckt!!!!

Griechenland: 1. 7. bis 1. 8. 2009  und  26. 10. bis 31. 10. 2009

Rudi: Wir haben hauptsächlich den Peloponnes bereist und hier auch nur die nördliche Hälfte. Griechenland hat mir landschaftlich sehr gut gefallen. Die Fahrt durch die hohen und schroffen Berge des Peloponnes waren einmalig und werde ich nicht vergessen.

Alle touristisch bedeutenden Orte oder Stätten sind leider genauso überfüllt und die Leute genauso unfreundlich wie in Kroatien. Was auch stört dass man nicht frei übernachten kann - wäre ja nach zu vollziehen wenn auf der anderen Seite genügend Stell- / Campingplätze angeboten wäre. In Griechenland muss man die Trampelpfade verlassen dann kann man dieses wunderschöne Land genießen. Obwohl wir nur kurz im nördlichen Griechenland waren fand ich die Menschen hier gastfreundlicher und alles viel weniger überlaufen. Landschaftlich ebenfalls wunderschön.

Essen: Hier habe ich viel mehr Würze erwartet. Ich war sehr erstaunt dass die meisten Gerichte so mild zubereitet werden.

Was mich ganz besonders überrascht hat waren die guten Teerstrassen. Sogar in kleinste Dörfer im Peloponnes führten neue Teerstrasse (viele finanziert durch die EU) 

Rita: Nichts hinzuzufügen

Türkei: 2. 8. bis 25. 10. 2009 mit 7.400 gefahren Kilometern

Rudi: Türkei hat mich rundherum begeistert - natürlich gibt es auch Negativseiten. Der erste große Unterschied zu Griechenland und Kroatien sprang regelrecht ins Auge - die enorme Gastfreundschaft. Gleich in der großen Stadt Edirne machten wir mit ihr Bekanntschaft. Wir fuhren ins Zentrum und waren schnell inmitten von Bussen, Autos und Menschen verloren. Kaum standen wir kam einer und half uns - besorgte für uns einen Platz wo wir sogar übernachten konnten. Und so ging es ununterbrochen durch die ganze Reise. Sobald jemand das Gefühl hatte wir bräuchten Hilfe war jemand zur Stelle.

Landschaftlich ist die Türkei extrem vielfältig und schön. Man findet fast alle Landschaftsformen. Das Land hat die Infrastruktur gut ausgebaut bzw. man ist mit Hochdruck dabei dies weiter zu tun. Leider sind viele Strassen in schlechtem Zustand. Oft sogar nagelneue Beläge weisen schlimme Querrillen auf.

Das einzige was ich wirklich gestört hat ist die unglaubliche Umweltver-schmutzung. Alles wird einfach weg geworfen. Unmengen von Plastikmüll liegt an den schönsten Stellen. Schade - hier wird dringend und bald ein Umdenken stattfinden müssen.

Essen: Auch hier war ich überrascht wie wenig die türkische Küche gewürzt ist.

Ansonsten ist die Türkei absolut zu empfehlen. Wir haben fast ausschließlich frei  übernachtet und hatten immer ein sicheres Gefühl.

Rita: Türkei ist, was seine wunderbaren Landschaften, die herzliche Gastfreundschaft der Türken und die Fülle seiner herausragenden historischen Stätten anbetrifft, absolut beeindruckend. Schade ist, dass Umweltbewustsein noch weitgehend ein Fremdwort ist. An den schönsten Stellen, die mit dem KFZ erreichbar sind, türmen sich die Müllberge und die Plastiktüten hängen wie tibetische Gebetsfahnen in den Bäumen. Aber wie dem auch sei, Türkei ist, wenn man abseits der zubetonierten Küste reist, eines der schönsten und spannendsten Länder unserer Tour gewesen.