Tour durch Arizona vom 8. Jan. 2011 bis 29. Jan. 2011

Organ Pipe Cactus National Monument und Fahrt:

=> 8. Jan. 11: Fahrt von Yuma zum "Organ Pipe Cactus NM" in Arizona:

Über die I-8 geht´s von Yuma nach Gila Bend ohne Höhepunkte. Trockene Steinwüste und hin und wieder ein 100 Seelendorf. Was uns geschockt hat waren einige unvorstellbar große Rinderfarmen - wobei die Tiere nicht frei liefen sondern zu Tausenden angebunden waren. Man roch die Farmen schon meilenweit vorher. Wo in dieser trockenen Gegend das Wasser für Futter herkommen soll ist uns ein Rätsel.

 

In Gila Bend ging es auf dem Hwy 85 nach Süden in den Organ Pipe Cactus NM. Auch hier wieder Grenzkontrollen auf dem Hwy.

--> Bilder der Fahrt

=> Organ Pipe Cactus National Monument (9. - 11. 1. 2011):

Auf deutsch heißt dies „Orgelpfeifen-Kakteen“ und so sehen diese riesigen bis zu 8m hohen mehrstämmigen Kakteen auch aus. Erinnerungen an Wildwestfilme werden wach.

Der 1.300 qkm große Park beheimatet aber noch viele anderen Kakteen: Saguaro-, Ocotillo-, Engelmann prickly pear -, Teddybear cholla -, Senita- und Chainfruit cholla Kaktus. Auch an Tieren ist diese Wüste reich: Gila monster (eine giftige Echse), Klapperschlange, Wüstenschildkröte, eine Art Wildschwein, Eidechsen, Skorpion und Koyote. Daneben gibt es unzählige Vögel und Fledermäuse.

Diese Wüste war schon seit Jahrtausenden von den amerikanischen Ureinwohnern bewohnt dies sich hervorragend an das Klima und die Vegetation angepasst hatten. So lieferten die Kakteen (neben den Tieren) praktisch alles zum Leben und Essen.

 

Im Winter gibt es, was die Fauna betrifft, leider nicht so viel Leben.

Aber dafür sind die Temperaturen für Wanderungen ideal.

Von „Rangern“ wurde eine 3 Std. Tour angeboten, in welcher einzigartige Plätze gezeigt und mit viel Fachwissen Fragen beantwortet wurden.

 

Im Organ Pipe Park fühlten wir uns wirklich im „Wilden Westen“.

Die Halbwüste, mit ihren Kakteenwäldern, auf den ersten Blick eher rau und spröde.

Vulkanisches Gestein und schroffe Bergzüge bestimmen das Bild.

Beeindruckend war für uns die absolute Ruhe. Daran passt man sich selbst sehr schnell an. Wir fühlten uns sehr wohl.

Im klaren Nachthimmel sind unendlich viele Sterne zu sehen und bei der Betrachtung ist nur ab und zu ein Kojote oder das leise säuseln des Windes zu hören. Und die „Ranger“ extrem freundlich und kompetent.

Nur zu empfehlen!!!

 

Übernachtung:  Twin Peaks Campground bei dem Kris Eagle Visitor Center.

Ein wunderschöner Campground der nur zu empfehlen ist. Man hat viel Platz und fühlt sich mitten in der Wüste. Und die Ranger und „Hosts“ sind extrem freundlich.

--> Bilder vom "Organ Pipe Cactus NM":

--> Vögel und Tiere:

--> Kaktus Formen:

Saguaro National Park (West) / 12. - 14. Jan. 2011:

Hier haben wir schöne Wanderungen im Park gemacht, das „Arizona - Sonora Desert Museum“ und „Old Tucson Studios“ besucht.

Arizona-Sonora Desert Museum:

Ist in erster Linie ein Freiluft Zoo der die heimische Fauna und Flora ausstellt. Er gilt als einer der 10 schönsten Zoos weltweit. Wir können nur sagen es ist der schönste Zoo / botanische Garten den wir je gesehen haben. Sehr informativ und man glaubt in der wilden Natur zu sein (siehe auch Bilder).

Old Tucson Studios:

Westlich der Stadt Tucson (auf halber Strecke zum „Sonora Desert Museum“ gelegen) liegen die Studios. Das Dorf ist ein Nachbau von Wildwest Orten und zeigt anschaulich wie zu der damaligen Zeit gelebt wurde. Gebaut wurde das Ganze um in erster Linie „Westernfilme“ (aber nicht nur) zu drehen. Hier wurden Klassiker wie: „Bonanza, High Chaparral, Rio Grande, Arizona“ und hunderte andere gedreht. Berühmte Gestalten wie „John Wayne, Little Joe, Clint Eastwood, Robert Mitchum, Kurt Russell, Paul Newman, Liz Taylor“, und viele viele andere begleiten einen beim Rundgang.

Heute werden gute und witzige Shows angeboten: Stunts, Schießereien und im Saloon von Miss Kitty die Tanzshow Shows angeboten. Man kann gut und gern einen halben Tag verbringen und wundert sich wo die Zeit geblieben ist.

Hiking:

Wir machten unter anderem den „King Canyon Trail“ der gegenüber dem Sonora Museum startet. Wir wanderten bis zum Fuss des „Wasson Peaks“ dem höchsten Berg des Nationalparks mit ca. 1500 m. Wir schafften es nicht ganz bis oben. Die Wanderung führt aber durch sehr abwechslungsreiche und schöne Landschaft mit viel Saguaro Kakteen. Auch sehr empfehlenswert.

Die Weiterfahrt durch den Park (mit Sandstrassen) ist landschaftlich wunderschön.

Tucson / 15. - 17. Jan. 2011:

Tucson selbst ist eine Großstadt mit 1 mio. Einwohner. Hat aber eine geografische Ausdehnung von 50 km  x  50 km. Und damit liegen die meisten Häuser sehr aufgelockert. Es hat kaum ein Zentrum. Sehenswert ist das riesige Univeritätgelände (eine Stadt für sich) mit schönen Cafes und vor allem die „4th Avenue“. Ein Teil dieser Strasse hat sich den „Hippie Stil“ der 70er Jahre bewahrt (Boutiquen, Cafes, Restaurants) im Stil dieser Zeit und viele Häuser im spanischen Stil und bunt bemalt.

Wir haben eine 50 km lange Radtour durch Tucson gemacht. Und fast nur auf Radwegen gefahren. Keine andere Stadt der USA verfügt über so viele Radwege.

Patagonia Lake State Park ( Jan. 18. - 20. 2011):

In unmittelbarer Nähe zu Mexico, liegt der See in einer schönen Hügellandschaft.

Ein idealer Ort um seltene Vögel zu beobachten oder zu fischen - wenn man die benötigte Geduld aufbringt. Wir erlebten wieder grandiose Sonnenuntergänge und Vollmondnächte vom Feinsten. Und wunderschöne Lagerfeuer und kochten direkt auf dem Holzfeuer.

Leider gibt es nur ganz wenige Wanderwege.

=> Ort Patagonia:

Die sportliche Radtour in den Ort Patagonia hat unseren Kreislauf, nach so viel Ruhe, wieder in Schwung gebracht trotz elektrischer Unterstützung.

Nach einer kleinen Besichtigungstour, durch die überraschend anspruchsvollen Galerien und einem guten Kaffee, den gleichen schweisstreibenden Weg über die Berge wieder zurück.

Am Abend waren wir mit uns zufrieden und das Glas Wein am Feuer schmeckte herrlich.

=> Fahrt nach Bisbee:

Meist direkt an der Grenze zu Mexico entlang, auf Sandwegen, über die „Canelo Hills“, nach Elgin. Ein Weinbaugebiet, eingebettet in Weideland mit Viehherden, und kaum Wasser.

Für uns Europäer sehr ungewöhnlich, aber der erstandene Wein ist erstaunlich gut.

Bisbee (Jan. 21. - 24. 2011):

Gegründet um 1900 als Bergwerksstatt (hauptsächlich Kupfer und etwas Gold). Das Kupfer wurde auch vor Ort verhüttet („nur die Hölle kann noch schlimmer sein“ war eine Aussage dieser Zeit). Um 1910 war Bisbee war Bisbee eine der reichsten Städte der USA (was man eben heute noch sieht). Minenbesitzer waren hauptsächlich Investoren aus dem Osten die nie hier gewohnt hatten . So auch Namensgeber „DeWitt Bisbee“ ein Richter.
Um 1970 wurde die letzte Mine geschlossen. Heute werden Minenbesuche als Touristen Attraktion angeboten.

=> Impressionen von der Stadt:

Bisbee hat uns überzeugt. Es ist wert hier 2-3 Tage zu bleiben. Das Stadtbild ist einmalig in den USA: renovierte alte viktorianische Stadthäuser, bunt bemalte Holzhäuser (auch die neuen) und dies alles auf engen und bergigen Gelände. Viele Häuser an den Berghängen sind nur über lange Treppen erreichbar. Deshalb gibt es hier auch im Herbst ein „Treppenrennen - the 1.000 step race“ bei dem letztes Jahr 2.500 Teilnehmer hier waren.

Daneben gibt es gute Restaurants und eine Vielzahl von Galerien, Boutiquen, Antiquitätenshops und einfach nur kuriose Läden. Die Menschen hier sind extrem freundlich und leben ganz glücklich in ihrer „eigenen Welt“.

Übernachtung: empfehlen können wir den „Queen Mine RV Park“ von dem aus „Old Bisbee“ zu Fuss erreichbar ist.

 

Restaurants:

1. "Poco"  - hervorragendes vegetarischen Restaurant (mexikanischer Stil)

2. "Santiago´s" - sehr gute mexikanische Küche

=> Häuser von Bisbee:

Die Bilder sagen hier mehr als tausend Worte.

=> Mauern und Gärten von Bisbee:

Die Bilder sagen hier mehr als tausend Worte.

=> Bisbee bei Nacht:

Sehr schön zum Stadtbild passt die diffuse, gelbe Beleuchtung - man wähnt sich um 1900.

=> Wanderung in Bisbee:

Wir haben zwei Tage sehr schöne - aber auch sehr anstrengende Wanderungen um Bisbee gemacht. Leider sind die Wege nicht ausgeschildert und die Chance sich zu verlaufen ist sehr groß. Auch uns passiert - erst als wir in einer Schlucht in den Dornen fest gehangen sind blieb uns nichts anderes übrig den Weg wieder zurück zu gehen und einen neuen zu suchen. 

 

Schade, dass Bisbee in Bezug auf „hiking“ nicht mehr macht. Würde den umweltfreundlichen Tourismus fördern und der Zukunft der Stand gut tun.

 

Klima: Sonnenschein, wolkenlos. Tags +18° C und nachts - 2° C.

Whitewater Draw Wildlife - Jan. 25. + 26. 2011:

Whitewater Draw liegt im „Sulphur Valley“ ca. 30 min. östlich von Bisbee Arizona. Diese Tal hat einen See an dem jährlich in den Monaten November bis Februar ca. 25 - 30 tausend „Kanada Kraniche - Sandhill Cranes“ überwintern. Sie kommen aus dem nördlichen Rocky Mountains Gebiet, aus dem Norden Kanadas und aus dem russischen Sibirien. Sie übernachten in diesem See und fliegen tagsüber zu ihren Futterplätzen (leben hauptsächlich von Mais aus den abgeernteten Feldern). Dabei fliegen Sie zweimal ab Tag zur Futtersuche.

 

Diese riesige Anzahl an Vögeln mit ihrem lauten Geschnatter (k-a-r-r-r-o-o-o) ist eindrucksvoll und wenn sie dann abheben und in großen Scharen davon fliegen (oder ankommen) ist dies einfach unglaublich schön.

 

Hinzu kommen noch wunderschöne Sonnenuntergänge in dieser klaren Wüstenluft.

Aber auch hier sagen Bilder mehr als Worte

 

Übernachtung: Direkt im „Whiterwater Draw Wildlife Area“ gibt es einen Parkplatz mit Infostand und man darf hier kostenlos im Womo übernachten.

 

Klima: Sonnenschein, tags 18°C und nachts -2°C

Tombstone - Jan. 26. 2011:

Tombstone => auf deutsch „Grabstein“ wurde seinem Namen mehr als gerecht. Viele verloren auf den Strassen von Tombstone (während der Blütezeit von 10 Jahren) ihr Leben.

Diese 1880 gegründete, mit damals 16.000 Einwohnern, war um diese Zeit größer als San Franzisko.

Ihren legendären Namen erwarb sich Tombstone durch seine zahlreichen Wildwest-Helden. Doc Holiday und Sheriff Earp lieferten sich mit den gefürchteten Clanton-Brüdern und sonstigen Banditen wie „Billy the Kid“ wüste Schießereien.

Auch die Dalton-Bande ( bekannt bei uns durch die Comics von „Lucky Luke“) trieben hier ihr Unwesen und verabschiedeten sich meist mit einer satten Beute.

Das Resultat dieser wilden Zeit, kann man  auf dem Friedhof „Boothill Graveyard“ besichtigen. Recht makaber aber interessant.

 

Übernachtung: Wells Fargo RV Park im Zentrum von Tombstone (liegt ideal und trotzdem ruhig)

 

Klima: Sonnenschein, tags 19°C und nachts 3° C

Chiricahua National Monument - Jan. 27. + 28. 2011:

Liegt 50 km südöstlich von Willcox. Der höchste Berg hier ist 2.978 m (9.763 ft) hoch. Diese Gebirgsinsel ist übersäht mit Felsnadeln. Die Apachen - Indianer, die hier gelebt haben, nannten das Gebiet „standing up rocks“ - „aufrecht stehende Felsen“.

Die berühmtesten Apachenhäuptlinge („Cochise“ und „Geronimo“) lebten hier. Nur von Winnetou haben wir nichts gehört. Und die US - Armee hatte enorme Schwierigkeiten die Apachen hier in diesem unzugänglichen Gebiet zu „besiegen“. 

Unsere Radtour und Wanderung durch diese Felsnadeln und Felsformationen war wunderschön.

 

Übernachtung: Campground (primitiv aber schön) im „Chiricahua National Monument“

 

Wetter: Sonnenschein: tags 17°C und nachts -3°C

Fort Bowie

Fort Bowie - heute nur noch ein paar Mauerreste - wurde 1862 gegründet. Es war mit das entscheidende Fort im Krieg gegen die Apachen (hier vor allem Cochise - sicherlich der Winnetou des Karl May- und Geronimo). Die Apachen wollten eigentlich Frieden aber eine falsche Beschuldigung (Cochise habe ein Kind und Pferde geraubt) und das einseitige Vorgehen eines Kommandanten veranlasste Cochise in den Krieg mit den Weisen zu treten. Dieser dauerte 10 Jahre und hat auf beiden Seiten sehr viel Opfer gefordert. Viele der Weisen (einschließlich der Armee) wollten eigentlich gar keinen Frieden denn damit verdienten sie ihr Geld.

Sicherlich ein ganz schwarzes Kapitel der Besiedelung Amerikas.

Am Jan. 29. 2011 sind wir nach New Mexico gefahren.

Bitte weiterlesen unter Rubrik  "NEW MEXICO"