Nicaragua - 17. 4. 2013 bis 5. 5. 2013

Wir sind Honduras in einem „Rutsch“ durchfahren. Wir werden diese Land auslassen. Nicht weil es uns nicht gefällt bzw. zu gefährlich ist sind weil wir einfach keine Zeit dafür haben. In ein paar Tagen müssen wir auch aus Nicaragua raus und  deshalb geht es jetzt zügig nach Süden.

Grenzformalitäten:

Wir möchten hier nicht auf die notwendigen Formulare etc. Eingehen weil dies inzwischen überall nachlesbar ist.

Nur kurz unsere Erfahrung:  Sowohl die Ausreise aus Honduras als auch die Einreise nach Nicaragua war problemlos. Ein „Hilfsjunge“ ist absolut nicht nötig

Landesinfos:


Nicht Esslingen sondern Nicaragua
Nicht Esslingen sondern Nicaragua

Hauptstadt                       Managua

Bevölkerung                    5.603.000

Gesamtfläche                  130.000 km2

Unabhängigkeit               15. 9. 1821

Höchster Punkt                Mogoton (2.438 m)

BIP                                   $ 908 (USD)

Währung                          NIO (Cordoba)

Code                                NI

Telefonvorwahl                +505

Internet-TLD                    .ni


Damit ist Nicaragua das ärmste Land Zentralamerikas mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen. Aber seit der Beendigung des Bürgerkrieges und der Beseitigung der gewaltigen Schäden sowie der Korrektur der Ausplünderung durch das brutale Somoza Regime hat eine deutliche Erholung und Verbesserung des Lebensstandards begonnen.

Somoto - 17. 4. 2013:

Stadt - 711 m hoch und ca. 25.000 Einwohner:

Diese kleine Stadt (wird auch die Cowboystadt genannt) bietet alles was der Reisende braucht. Die Stadt lebt heute touristisch vom Canon de Somoto.

Canon de Somoto:

Dieser Canon ist einfach nur spektakulär. In 75 mio. Jahren gegraben vom größten Fluss Lateinamerikas (dem Rio Coco - der hier in der Nähe entspringt). Aber erst in 2003 durch einen Schweizer (zufällig) für den Tourismus entdeckt - die Einheimischen kennen ihn aber schon immer, konnten sich aber nicht vorstellen dass dies Touristen anziehen würde.
In der Trockenzeit kann man ihn durchwandern - Teile muss man durchschwimmen und Teile fährt man mit dem Boot. An einigen Stellen ist der Canyon nur einige Meter breit aber 250 m hoch, teilweise senkrecht.
Während der Regenzeit ist er nicht passierbar - dann sind die unbändigen Wassermassen an diesen engen Stellen bis zu 15 m hoch und so reissend dass sie niemand überleben würde.

Uns hat die Tour durch diesen tollen Canon sehr gefallen.

Stellplatz:

An der Strasse neben dem „Markedo“

GPS - Data: N13.48095° W86.58497°

Wir fühlten uns sicher aber es war etwas laut.

 

Esteli - 18. + 19. 4. 2013:

Stadt - 865 m hoch und ca. 100.000 Einwohner:

Dieses landwirtschaftlich geprägte, aber moderne und saubere Handelszentrum hat jetzt nicht unbedingt die touristischen Anziehungspunkte ist aber eine äußerst angenehme Stadt und scheint in einer wirtschaftlichen Blüte zu stehen. 

Während des Krieges 1979 wurde sie, wegen der strategischen Lage an der Straße zu Honduras, heftig umkämpft, bombardiert und schwer beschädigt. Seitdem (verständlicherweise) ist sie eine Sandinistenhochburg.

Heute ist die Stadt wegen ihrer Zigarren und modernen Biobauern-Kooperativen bekannt.

Es werden Heilkräuter angebaut und zu Naturheilmitteln weiterverarbeitet. Uns hat es hier sehr gut gefallen und wir hätten auch noch einen oder zwei Tage länger bleiben können.

Stellplatz:

Es gibt einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz am Rande des Ortes „ Centro Touristico Estelimar“.

GPS-Data: N13.09922° W86.33474°

 15 Dollar pro Nacht incl. Strohm, WC, Dusche, 3 Pools, Internet.

www.estelimar.com“ 

 

Miraflores - 1.390 m hoch - 20. + 21. 4. 2013:

Wir fuhren die Schotterstrasse zur „Reserva Natural Miraflor“ (Naturschutzgebiet). Und landeten zufällig auf der Finca „Lindos dos Ojos“ in „El Cebollal“ (siehe Stellplatz).

Dieses Bergland ist sehr fruchtbar und wird als Kooperative bewirtschaftet. Man baut Kaffee, Kartoffeln. Gemüse an und betreibt Rinderzucht - alles auf biologischer Grundlage. 

Wunderschöne Wanderwege und Regenwaldtouren kann man unternehmen. Und das Vogelgezwitscher ist überwältigend.

Auch die Wanderung mit Katharina durch ihren Regenwald und die vielen tollen Infos über die Bäume und Pflanzen war den Besuch mehr als wert.

Wir haben eine tolle Tour zu einem „Orchideengarten“ gemacht. Dabei kamen wir an der Schule von El Cebollal vorbei und wunderten uns schon dass viele Schüler auf Pferden an uns vorbei galoppierten. Und noch viele mehr vor der Schule angebunden waren. Wir waren sprachlos, junge 14 jährige Mädels zu zweit im gestreckten Galopp nach Hause reiten zu sehen - wir fühlten uns in einer anderen Zeit.

Stellplatz:

Lindos dos Ojos / El Cebollal / UCA Miraflor

Bei Katharina Pförtner und Gene Hinz auf ihrer Kaffee-Finca.

Email: katharina@turbonett.com.ni

Homepage: www.finca-lindos-ojos.com

GPS - Data: N13.24171° W86.25604°

Kosten: 5.-US$ für den reinen Stellplatz

Angebot: Reiten, Wandertouren, Finca-Besichtigung; tolles Klima und absolute Ruhe
Toller Stellplatz mit ganz viel Platz

Anfahrt: Die Strasse von Esteli ist nicht geteert und etwas holprig. Einfahrt auf das Grundstück ist schmal.

Selva Negra - 22. bis 24. 4. 2013:

Zwischen Jinoteca und Matagalpa, eingebettet in einer herrlichen Landschaft von Kaffeeplantagen und üppigem Nebelwald, liegt das Hotel „Selva Negra„ übersetzt Schwarzwald.

Wen das Heimweh plagt oder vor der Hitze flüchten möchte, ist hier richtig.

Cabanas und Restaurant im Schwarzwald Baustiel und dazu unter anderem auch ausgezeichnete deutsche Gerichte. Wen wundert`s, die Besitzer sind deutscher Abstammung.   

Sehr schön!!!

Wanderung:

Auch kann man auf bestens ausgeschilderten Wegen schöne Wanderungen unternehmen. Brüllaffen, viele Vögel und eine herrliche Natur sind zu bewundern. Alles ist super sauber und gepflegt. Sicherlich eines der Juwelen in Nicaragua.

Stellplatz - Adresse - Strecke:

Wir übernachteten  für 15 Dollar, inkl. eigenes Badezimmer und gutem Internet.

Adresse:
Km 140  Carretera Matagalpa - Jinotega

Inhaber: Eddy & Mausi Kühl

P.O. Box 126; Matagalpa; Nicaragua

Tel.: (505) 2772 - 5713
E-Mail: reservaciones@selvanegra.com.ni

www.selvanegra.com

GPS - Data: N12.99856° W85.91071° 

Garnacha - 200 Einwohner - 25. 4. 2013:

Garnacha liegt 1.380 m hoch und südöstlich von Esteli.

Auch hier gibt es so etwas wie ein Naturschutzgebiet - die „Reserva Natural Cerro Tisey Estancuela. Wir übernachteten im kleinen kleinen Garnacha - eine Cooperative. Die funktioniert folgendermassen: Im Ort wird Milchvieh und Ziegen gezüchtet und Käse hergestellt (eine Schweizer Investition und Schweizer Know-How), es werden biologische Kräuter und Kaffee angebaut, es gibt einen Steinmetz der tolle Steinarbeiten herstellt und es gibt Wanderziele bei denen lokale guides die Führungen übernehmen. Alle Einnahmen kommen in eine Gemeinschaftskasse, die direkt an den Einnahmen Beteiligten bekommen eine bestimmet Summe ausbezahlt, der Rest wir zum Teil für kommunale Zwecke verwendet und ein Teil wird an die gesamte Gemeinde ausbezahlt.

Wir machten eine Wanderung mit dem Guide „Lolol“, erhielten tolle Infos über das Leben in der Cooperative und haben den „Cerro Apaguaji“ bestiegen. Ein ziemlicher mühsamer Aufstieg bei extremen Wind (oder besser Sturm). Aber wir wurden belohnt mit einem grandiosen Panoramablick.

Stellplatz - Strecke:

Wir fragten und durften neben der kleinen Schule übernachten.

GPS - Data: N12.97034° W86.37755°

Auf der Panamericana von Esteli Richtung Manugua - 12 km nach Esteli geht es rechts ab Richtung San Nicolas. Zuerst auf einer wunderbar gepflasterten Strasse 9 km weit dann rechts in eine schlechte Schotterstrasse - nach 3,5 km links Richtung Garnacha (noch 1,5 km).

Leon - 26. + 27. 4. 2013:

Stadt - 150.000 Einwohner und sehr heiß:

Das stolze, koloniale LEON war lange Nicaraguas Hauptstadt und hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Von Erdbeben geschüttelt und von den Kämpfen während der Revolution stark beschädigt, erkennt man ihre schönen Seiten meist erst auf den 2. Blick.

Beindruckend ist die Kathedrale, sie ist die größte Kirche Zentralamerikas. Uns hat am meisten das Museum „Galeria de Heroes y Martires“  berührt. Ehemalige-FSLN Kämpfer führen durch die Räume, erklären die Fotos und erzählen von der Zeit des Aufstandes und Krieges gegen den Diktator Somosa. Diesen Ort sollte man unbedingt besuchen.

Übernachtung:

Wir fanden keinen passenden Stellplatz und haben das Fahrzeug auf dem Parkplatz des Hotels „Posada del Doctor“ abgestellt (bewacht). Dies ging aber nur wenn ein Zimmer genommen wird. Dies kostet 45.-US$ / Nacht inklusive Aircondition.


Laguna de Apoyo - 28. + 29. 4. 2013:

Der Laguna de Apoyo ist ein weiteres Naturwunder Nicaraguas. Die Hauptattraktion ist das ganz klare und mineralreiche Wasser. Es ist leicht alkalisch und deswegen gibt es auch keinerlei Pflanzen im Wasser. Es ist sehr warm weil es unterirdisch vom Vulkan Apoyo beheizt wird. Dieser Kratersee soll sehr tief sein - wie viel konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Stellplatz:

Wir fanden einen schönen Platz am gegenüberliegenden Ufer der Zufahrtsstrasse. Dies ist eigentlich ein großer Picknick- und Zeltplatz aber wir durften mit unserem Mobil auch stehen. Da alles sehr schräg war mussten wir ganz viel unterbauen und einigermassen gerade zu stehen. Aber es war extrem ruhig und entspannt.

GPS - Data: N11.91693°  W86.87704°  

Kosten: 15.- US$ / Nacht inklusive Dusche / Toiletten und WiFi

Granada - 30. 4. + 1. 5. 2013:

Sie wird hier auch die „Große Sultana“ genannt. Die koloniale Pracht Granadas ist einer der touristischen Höhepunkte Nicaraguas.

Schöne Paläste, bunte Häuser, Kirchen, Galerien und viele Restaurants machen diese Stadt aus. Diese Stadt ist sollte man gesehen haben.

Stellplatz:

Wir fanden in Granada einen „ Kaiserplatz“ direkt am Parque Central, direkt neben der Kathedrale und vor dem Bischofssitz. 

Besser geht´s nicht! Mitten im Geschehen und alles zu Fuß erreichbar. 

GPS - Data: N11.93052°  W85.95357°  

Ein netter Parkplatzwächter hat Tag und Nacht auf unser Fahrzeug aufgepasst und wir haben im ein gutes Trinkgeld gegeben. Nachts war es erstaunlich ruhig

Volcan Mombacho - 2. + 3. 5. 2013

Etwa 30 Minuten von Granada kommt man zu deren, immer noch aktiven Hausvulkan Mombacho. Er ist  1345m hoch mit einer üppigen Vegetation und Tierwelt. 

Vom Eingang zum Park kann man mit einem Shuttle zur 1100m hoch gelegen Forschungsstation fahren und von dort Wanderungen um die verschiedenen Krater unternehmen. Es gibt 3 verschiedene Touren und für die längste und schwierigste braucht man einen Führer.

Leider war die Sicht nicht besonders aber dafür hatte es die Wanderung in sich

Stellplatz:

Auf dem Parkplatz, am Eingang des Parks durften wir 2 Nächte kostenlos übernachten.

GPS - Data: N11.84159°  W86.01253°  

Absolut ruhig und sicher und kostenlos

San Juan del Sur / El Ostenial an der Pazifikküste:

Wir fanden San Juan del Sur nicht besonders einladend für uns. Die gesamte Buchtebene ist völlig zugebaut (wie „Kraut und Rüben“). Wir entschieden uns weiter nach El Ostenial zu fahren. Diese kleine Fischerdorf liegt nur einige Grenze von Costa Rica entfernt. Wir übernachteten direkt auf dem Kiesstrand vor einer stattlichen Fischerhütte (nachdem wir um Erlaubnis gefragt haben). Wir bedankten uns indem wir bei der Fischerfamilie einen frischen Fisch gegessen haben. Den sie sich dann leider aber haben „vergolden“ lassen. Man sollte halt vorher nach dem Preis fragen.

GPS - Data: N11.10917° W85.76430°

Was wir nicht wussten, dass der auf unserer Karte eingetragene Grenzübergang bei El Ostenial gar keiner ist. Wir mussten also den ganzen Weg (Schotterstrasse) zurück nach San Juan del Sur

Wie haben wir Nicaragua erlebt:

Wir waren hier 18 Tage und sind 1.045 km gefahren.

Dieses Land, in dem der brutale Bürgerkrieg seit Jahrzehnten vorbei ist, gilt heute als das sicherste Reiseland Zentralamerikas. 

Doch die überall gegenwertigen Bilder von jungen sandinistischen Idealisten, die ihr Leben im Kampf gegen das - von der USA unterstützte - Somoza-Regime verloren haben, prägen nach wie vor das Land.

Nicaragua hat viele Naturschönheiten, wie aktive Vulkane, riesige Seen, tropische Wälder und tolle Strände parat. Auch koloniale Städte wie Leon und Granada warten auf Besucher. Wir freuten uns, dass dieses vom Krieg und Naturkatastrophen gebeutelte Land, wieder stolz und optimistisch in die Zukunft blickt. Wir fühlten uns in diesem Land freundlich aufgenommen und sicher. Der wichtigste Trumpf Nicaraguas sind seine Menschen. Aufgeschlossen, informiert und bereit sich für Ihr Land einzusetzen. Und wir waren erstaunt wie viel Neues wir hier sahen, ob Strassen oder Brücken, ob Schulen oder auch Häuser. Wir hatten den Eindruck hier weniger Armut zu sehen wie in manch anderen Ländern in Zentralamerika die nicht solche Zerstörungen erlebten. Die Menschen sind sehr fleissig.

Nicaragua hat uns überrascht, sehr gut gefallen und wir können dieses Land nur empfehlen.


Die Fortsetzung unserer Weltreise und den Bericht und die Fotos über Costa Rica könnt ihr nachsehen unter:

„Costa Rica“