Wir fanden einen wunderschönen Platz am Swiftcurrent Creek etwas außerhalb der Parkgrenze direkt am Fluss - im „Blackfoot Indian Reservat“. Und haben vom „Many Glacier Hotel“ eine schöne Wanderung um den „Swift Current Lake“ und „Lake Josephine“ gemacht. Tolle Aussichten auf Seen und Berge und unterwegs kam uns noch ein Grizzly entgegen - hatte aber kein Interesse an uns, wir waren zu dünn.
Dann haben wir noch einen Tag im Park übernachtet - im „Rising Sun CG“ und haben eine tolle Fahrt auf der weltberühmten „Going-to-the-Sun Road“ gemacht. Die darf man nur mit Fahrzeugen <21feet lang und <8 feet breit befahren. Vom „Logan Pass“ 2.025 m und gleichzeitig kontinentale Wasserscheide haben wir eine tolle Wanderung an den „Hidden Lake“ gemacht und sahen zum ersten Mal „Bighorn Sheeps“ und „White Mountain Goats“.
Der Logan Pass ist umrahmt von den höchsten Bergen des Glacier NP (alle zwischen 2800 und 3.000 m hoch).
Von Glacier nahmen wir Hwy 89 über Browning nach Great Falls. Browning ist der Hauptort der „Schwarzfuß Indianer“ - so genannt weil sie früher hauptsächlich schwarze Mokassins getragen hatten. Browing hat ein sehenswertes Museum über die Indianer der „Great Plains“ und deren Lebensweise und Kunst.
Great Falls:
In Great Falls (55.000 Einwohner) trafen wir zum ersten auf den riesigen Missouri River. Früher gab es hier im Ort 5 Wasserfälle die heute alle gezähmt und für Wasserkraft genutzt werden. Sehenswert ist das Museum von C.M. Russell, einem der bekanntesten „Westernmaler“ sowie die „Giant Spring“ - eine der größten Quellen in den USA. Sie entspringt direkt am Ufer des Missouri und in deren glasklarem blauem Wasser wunderbar grün leuchtende Wasserpflanzen wachsen.
Gates of the Mountains:
Von Great Falls fuhren wir entlang der schönen kleinen Strasse am Missouri. Der bricht hier durch die Rocky Mountains und hat eine tolle Schluchtenlandschaft geschaffen. In „Gates of the Mountains“ haben wir eine Bootsfahrt auf dem gestauten Fluss gemacht. Hier durchstösst der Fluss die Berge der „Big Belt Range“ und hat eine 360m tiefe schmale Schlucht gefräst - diese Bootsfahrt ist wirklich sehr empfehlenswert.
Helena:
Dann ging es in die schöne, kleine beschauliche Hauptstadt von Montana => Helena. Entstanden am „Last Chance Gulch“ - von vier müden und erfolglosen Prospektoren die hier ihr Gold Glück fanden und einen riesigen Goldrausch initiierten bei dem 1864 die Stadt enstand.
Die „Last Chance Gulch“ ist heute der Altstadtbereich mit sehr schönen Gebäuden aus dieser Zeit. Im „Windbag Saloon & Eatery“ - dem früheren Bordell kann man heute vorzüglich essen!! Ebenfalls sehenswert ist die Fussgängerzone „Reeder´s Alley“ mit seinen Häusern aus den 1870er Jahren.
Dear Lodge und Fairmont Springs:
Von Helena ging´s nach „Dear Lodge“ einer Kleinstadt mit „Old Prison Museum“; „Oldtimer Museum“ und vor allem der „Grant-Kohrs Ranch National Historic Site“. Diese Ranch des deutschen Einwanderers „Conrad Kohrs“ war einmal die wahrscheinlich größte Viehranch in den USA (11.000 ha groß). Der Besuch ist sehr informativ.
Von Deer Lodge ging´s zu den „Fairmont Hot Springs“ in der Nähe von Anaconda und hier haben wir uns für 2 Tage die müden Knochen gewärmt.
Der älteste NP( v.1872) u. größte des Landes, erstreckt sich über Wyoming, Montana u. Idaho.
Über 10.000 heiße Quellen u. Geysire, dichte Wälder, tiefe Schluchten und natürlich der unvergleichliche Wildbestand zeichnen diesen Park aus.
Wir kamen über den Nordeingang in den Park. Die erste Attraktion auf der Strecke sind die „Mammoth Hot Springs mit ihren Terrassen“. Leider sind viele ausgetrocknet und bei Regen waren wir die besagten besonderen Farben nicht ganz so beeindruckend.
Am nächsten Tag im „Norris Geyser Basin“ dafür um so mehr. Der aktive „Steamboat Geyser“ , blubbernde Schlammlöcher, irre, in allen Farben schillernde Pools mit heißem Wasser sind einfach einmalig - man glaubt kaum dass diese Farben echt sind. Weiter zum berühmten Geysir - “Old Faithful“ (der Zuverlässige). Er meldet sich alle 90 Min u. spuckt eine bis zu 55m hohe Fontaine in die Höhe. Das geduldige Publikum wartet bis der „ alte Herr“ mit seiner Show beginnt und danach gibt es Beifall - ob er dies wohl hört?
Nächste Station war der 32 km lange „Grand Canyon of Yellowstone“. Aus 94 m Höhe stürzt der Fluss am „Lower Fall“ in die Tiefe. Der Wasserfall ist doppelt so hoch wie die Niagara Falls, aber natürlich nicht mit der Wassermenge. Der Canyon ist atemberaubend steil und schön und von vielen Aussichtsstellen hat man unglaubliche Einblicke. Wir sahen auch Adler.
Am dritten Tag fuhren wir weiter zum großen „Yellowstone Lake“. Dieser ist der größte unter allen über 2000 m hoch gelegenen Seen in Nordamerika. Auch hier brodelt es an den Ufern u. heiße Quellen strömen, farbenprächtig gesäumt, in das klare Wasser.
Leider haben wir während des Aufenthaltes im Park außer ganz vielen Bisons keine anderen Tiere gesehen. Den Grizzlys u.Schwarzbären war der Trubel zu groß, sogar die Hirsche hatten kein Interesse für ein Foto-Shooting.
Jetzt wollen wir uns noch mal herzlich bei Phil u. Terry für die Mitfahrgelegenheit und für die gemeinsamen 4 Wochen bedanken. Ab hier trennten sich unsere Wege. Die Beiden nahmen jetzt den Weg nach Süden und wieder zurück nach Bend u. wir fuhren Richtung South Dakota weiter.
Red Lodge wurde uns von Freunden empfohlen. Das 3.000 Einwohner große Städtchen hat eine sehr schöne und sehr alte main street mit vielen shops und restaurants und vor allem vielen Galerien.
Die Fahrt hierhin führte über den „Beartooth Pass“ (Hwy. 212) und ist mit seiner Passhöhe von 10.947 ft wunderschön. Traumhafte Aussichten auf die Rocky Mountains and den Yellowstone Park.
Cody ist weltberühmt (schon seit ungefähr 1870) durch Buffalo Bill. Die Stadt lebt heute ausschließlich vom Mythos dieses Westernhelden und Schausteller. Die Stadt selbst hat uns nicht beeindruckt. Extrem touristisch und viel Ramsch.
Sehenswert ist aber das riesige Museum - unterteilt in 4 Bereiche: „Buffalo Bill und sein Leben“; die „Plains Indians“; „Whitney Gallery of Western Art“ sowie „Cody Firearms Museum“.
Wir waren beeindruckt - speziell der Bereich über die „Plains Indians“ ist sehr anschaulich und zeigt auch ganz deutlich und kritisch wie die Indianer behandelt wurden.
Von Cody nahmen wir Hwy 14A über Powell zum „Big Horn Lake Canyon“. Hier ist speziell der „Devil Canyon Overlook“ sehenswert. Hier hat sich der Big Horn River 300 m tief ins Felsplateau gefräst - senkrechte Felswände. Und die Felsen leuchten wieder mal in allen gelb und braun Tönen. Auf dem Weg dahin geht es durch ein Gebiet wo noch Wildpferde leben „Pryor Mountain Wild Horse Range“. Und wir hatten Glück und sahen einen wilden Mustang.
Weiter ging´s dann durch die Big Horn Mountains. Über eine extrem steile Passstrasse von 1.300 m auf 2.950 m - der höchste Berg der Big Horn Mountains ist der „Cloud Peak“ mit 4.019 m. In diesem Gebirgszug liegt die religiöse Städte der Plains Indians - das „Medicine Wheel“ - eine radförmige Anordnung von Steinen mit 18 Speichen. Das „Medizinrad“ hat einen Durchmesser von 75 m. Ob es für religöse Zwecke oder astronomische Zwecke gebaut und genutzt wurde ist unbekannt.
Übernachtet haben wir in der Nähe von „Burgess Jct. direkt an einem kleinen Flüsschen.
Ab Buffalo geht es nun ostwärts (I-90) durch die endlosen Prärien zum weithin sichtbaren Wahrzeichen im nordöstlichen Wyoming. Dieser 264 m hohe Teufelsturm bietet einen unglaublichen Anblick. Wie ein steinerner Baumstumpf mit riesigen durchgehenden Rillen. Wen`s interessiert, dieser Berg war ein Schauplatz des Kinofilms „ Begegnungen der dritten Art“ v. Steven Spielberg. Von den Indianern gibt es eine sehr schöne Legende über diesen „Mateo Tipi“ ( Bau des Bären ) der auch heute noch als heilige Stätte verehrt wird. Sieben Indianermädchen flüchteten vor einem Bären auf einen Baumstumpf, der plötzlich immer höher zu wachsen begann. Während die Tatzen des Tieres tiefe Furchen hineinzogen, stiegen die jungen Frauen als Sternbild des „Großen Bären“ auf, das noch heute am Himmel zu sehen ist.
Es gibt einen sehr schönen Rundwanderweg auf dem man das Monument von allen Seiten betrachten kann. Dieser fast senkrechte Steinquader ist ein ganz beliebtes Kletterziel (mehrere Tausend pro Jahr).