South Dakota - 22. - 27. 9. 2011:

Fahrt in die Badlands National Park:

Vom Devils Tower nahmen wir Hwy 24 nach „Spearfish“ und dann Hwy 14A (den „Spearfish Canyon Scenic Byway“) über Savoy, Cheyenne Crossing, Lead und Deadwood. Diese Stecke ist wunderschön und hat uns sehr an den Scharzwald erinnert.

Wir wollten eigentlich in Deadwood übernachten - einer alten Goldgräberstadt. Waren aber von dem Ambiente und Commerz enttäuscht und sind schnell weiter gefahren.

Wir nahmen die I-90 bis Wall. Auch hier das berühmte „Wall Drug“ - ursprünglich ein Gemischtwarenladen aus dem Jahre 1931 - heute eine riesige Mall mit 100% Kitsch und Ramsch.

 

Badlands National Park:

Man nennt sie „Der Wall“. Er zieht sich wie eine mächtige, natürliche Sperrmauer 160 km weit über die trockenen Ebenen South Dakotas hin. Eine Mauer , die vom Wind und Wasser in bizarre Spitzen und verschlungene Gräben und Täler zerlegt wurde. Wer die niedere Prärie im Süden durchquert kann sie nicht übersehen, sie ragt wie die Umrisse einer Stadt in Trümmern - versteinert.

Und was ganz besonders begeistert sind die Farben - die sich je nach Sonnenstand verändern. Man findet alle Braun- und Gelbtöne, dazwischen Grau und hin und wieder Grün. Und es blüht was man bei der Trockenheit nicht glauben kann.

Es gibt einige interessante Wanderwege - wir machten den „Notch Trail“ wo unter anderem eine ziemlich steile Leiter zu erklimmen ist. Unterwegs sahen wir viele Bisons - die uns sogar auf dem Campground besucht haben - zum Glück schlafen wir sehr hoch. Die Zelter taten uns schon etwas leid. Und daneben gab es noch „Bighorn Schafe zu sehen.

Mount Rushmore National Monument:

In den Black Hills gelegen sind die riesigen Köpfe der US-Präsidenten:

  • George Washington; als der erste Präsident (Geburt des Landes)
  • Thomas Jefferson; verkörpert die Expansion des Landes (Kauf von Louisiana)
  • Theodor Roosevelt; steht für die Entwicklung des Landes (Panama Kanal, Trust Buster und National Parks)
  • Abraham Lincoln; steht für die Erhaltung der USA (rettete die Union während des Bürgerkrieges).

Gebaut wurde dieses Monument durch Gutzon Borglum und hat damals knapp 1 mio. US$  gekostet. Begonnen wurde 1927 und eingeweiht wurde 1941. Die Köpfe sind ca. 20 m hoch und das Felsmaterial ist harter Granit. Es ist sicherlich ein aussergewöhnliches Monument - ganz speziell für die patriotischen Amerikaner.

Radtour (Mickelson Trail) von Hill City nach Deadwood und zurück:

Auf einer stillgelegten Bahntrasse führt der, für USA ungewöhnliche, 109 Meilen lange Radweg, von Deadwood nach Edgemont durch die Black Hills. Die Landschaft ähnelt sehr dem Schwarzwald. In Hill City stiegen wir auf unser Radl und fuhren bis Deadwood in die alte Mienen- u. „Zocker“- Stadt. Hier übernachteten wir in einem uralten Hotelschuppen und fuhren am nächsten Tag wieder zurück. Der Streckenverlauf ist sehr abwechslungsreich und die Steigungen waren, bis auf eine, auch moderat. Man fährt meist an einem Fluss entlang, durch kleine Tunnels und an Viehweiden vorbei. Es gibt an dem Trail Trinkwasser und Unterstände mit Bänken u. Tischen. Wirklich toll! Wir waren super stolz auf unsere 174 gefahrenen Kilometer, ohne großen Muskelkater. Diese Tour ist wirklich zu empfehlen!

 

Crazy Horse Memorial:

1939 entschieden der Sioux Häuptling Henry Standing Bear und weitere Indianer Leader ein Monument zu bauen das der Welt zeigen soll dass es nicht nur unter den Weißen verehrte Helden gab. Sie beauftragten den Bostoner Bildhauer Korczak Ziolkowski (1908 - 1982) mit der Erschaffung einer Riesenskulptur als indianisches Gegenstück zu Mt. Rushmore. Abgebildet wird der Sioux Häuptling und Krieger „Crazy Horse“ mit seinem Pferd. 

Ziolkowski hatte keinerlei Mittel und fing völlig alleine mit dieser Mammutaufgabe 1949 mit einfachsten Mitteln an. Mit der Zeit bekam er Gönner und Unterstützer und inzwischen (nach 60 Jahren) sind Millionen Tonnen Fels gesprengt und der Kopf ist schon gut sichtbar.

Das Monument wird das größte der Welt - 10mal größer als Mt. Rushmore und größer als die Gizeh Pyramide (172 m hoch und 195 m lang). Es fast schon unvorstellbar was Ziolkowski geschaffen hat. Er starb 1982 und seither führen seine Witwe und Kinder das Projekt fort. Und was ganz besonders imponiert - es werden alle angebotenen staatlichen Mittel abgelehnt und ausschließlich mit Eintrittsgeldern und privaten Zuwendungen finanziert. Ein tolles Projekt.

Colorado - 28. 9. - 7. 10. 2011:

Estes Park - Osteingang zum Rocky Mountains NP:

In Estes Park verbrachten wir das Wochenende, um den Tausenden von Fahrzeugen, die die Parkstraße verstopfen, aus dem Wege zu gehen. Im Ort war das sogenannte „ Elk-Fest“ wo im Stadtpark u.a. auch die ansässigen „Plains-Indians“ ihre Tänze u. Kultur vorstellten.

Fahrt durch den „Rocky Mountains National Park“:

Am Montag fuhren wir dann auf der „Trail Ridge Road“ über den (12.183ft, bzw. 3.713m) höchsten Punkt der Passstraße. Ein Fußweg führt zu dem höchsten erreichbaren Punkt. Ein, im wahrsten Sinne atemberaubender Rundumblick, die Luft ist dort oben ziemlich dünn, erwartet einen nach dem Aufstieg. Viele Viertausender sind im Süden zu sehen.  Leider wurde das Wetter immer schlechter u. es begann zu graupeln. Zu einer größeren Wandertour im NP hatten wir dann keine Lust mehr u. fuhren weiter bis nach Hot Sulphur Springs.

Hot Sulphur Springs:

Ist ein kleiner unscheinbarer Ort in dem es etwas anrüchig riecht, eben nach Schwefel. In einem Resort, mit 24 unterschiedlich heißen Hot Pools, kommt das Mineralwasser ungefiltert aus ca. 10.000 m Tiefe.  Schon vor Jahrhunderten badeten hier Indianer mit ihren Pferden und kurierten ihre Zipperlein. Kein Touristenrummel und wir hatten immer einen Pool für uns alleine. Hat uns super gut gefallen. Es gibt einen kostenlosen camp ground ca. 150m entfernt direkt am Colorado. Mit dem zusätzlichen „Schmankerl“ dass mindestens viermal pro Nacht laut (120 dbA) hupende Güterzüge so 70 m entfernt „vorbei donnern“.

Wie können die Amerikaner dies nur tolerieren? Und warum gibt es im 21ten Jahrhundert keine gesicherten Bahnübergänge - und ein Hupverbot??

Fahrt zum „Black Canyon of the Gunnison NP“:

Von Hot Sulphur Spring nahmen wir Hwy 40 nach Kremmling und von hier eine wunderschöne Schotterstrasse über Radium nach State Bridge immer entlang des noch „jungfräulichen“ Colorado Rivers. Und dann Hwy 131 nach Wolcott und hier auf die I-70 durch den engen und tiefen „Glenwood Canyon“ nach Glenwood Springs.

Von Glenwood ging es Hwy 133 (ebenfalls eine sehr schöne „Scenic Byway“) nach Süden. Übernachtet haben wir in „Paonia“ bei strömendem Regen. Am nächsten Tag gings auf Hwy 187 nach Hotchkiss und von hier auf Hwy 92 bis Crawford. Von hier geht es auf einer Neben- und Schotterstrecke zum Nordeingang des National Parks. Diese gesamte Strecke ist sehr empfehlenswert.

Black Canyon of the Gunnison National Park:

Nach einer ruhigen Nacht im kleinen Ort Paonia, fuhren wir auf dem Hwy 133 zum National Park.  Dieser 85 km lange Canyon wurde vom ehemals ungezähmten wilden Gunnison River, innerhalb von 2 mio Jahren, 700 Meter tief in den Fels gegraben und dabei ist er nur knapp über 300 m breit. Im Gegensatz zum Grand Canyon der um ein Vielfaches breiter ist. Ein Dichter beschreibt sie folgendermaßen: Einige Canyons sind länger, tiefer oder haben ebenso steile Wände. Aber keiner in Nord-Amerika verbindet Tiefe, Enge, Steilheit u. düsteres Aussehen miteinander wie der Black Canyon. Sehr zutreffend!!

Wir machten uns gleich auf eine Wanderung zu den sensationellen over looks entlang der Nordseite. Ein schöner Trail führt immer eng am Abgrund entlang. Eigentlich wollten wir noch einen Tag bleiben, aber leider wurde das Wetter immer schlechter. Am Morgen schneite es sogar leicht.


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