Über Jahrmillionen frästen Colorado u. Green River verschlungene, oft unzugängliche Labyrinths in den roten Fels. Über den bis zu 800 m tiefen Canyon erheben sich mächtige Tafelberge. Die Anzahl der schlanken, bizarr geformten Monolithen geht in die Tausende.
Diese Landschaft ist mit einem Wort „GEWALTIG“. Der Park ist die größte „off-road“ Spielwiese der USA u. Moab ist der Ausgangspunkt für diese Touren. Hier trafen wir auf dem Campground Rosmarie u. Fritz aus der Schweiz. Die beiden haben auch ein Fahrzeug von Langer & Bock u. somit gab es gleich viel zu erzählen. Wir bekamen auch sehr gute Tips für eine Tour am nächsten Tag.
Wir fuhren nicht den geteerten Haupteingang in den Canyonland Park sondern die Potash Road. Eine Schotter- und Steinstrasse die erst entlang des Colorado führt - mal am Ufer entlang mal 100 - 200 m höher mit teilweise senkrechten Felswänden. Und hin und wieder fährt man direkt am Abgrund - ganz toll für den Beifahrer.
Die Strasse führt am Ende (als „Shafer Rd.“) hoch zum „Island in the Sky Visitor Center“. Man fährt vor dem haarsträubenden Aufstieg erst in ein geschlossenes Tal rein mit am Ende senkrecht aufsteigenden Felswänden. Man sieht nur die Strasse verschwinden und fragt sich wo und wie es weiter gehen soll - aber es geht dann doch in unzähligen Spitzkehren hoch - natürlich ungeteert und ungesichert - Rita wurde immer bleicher.
Diese Fahrt ist einfach unglaublich schön (die Bilder können ein klein bisschen davon wiedergeben). Uns hat es riesig Spass gemacht.
Übernachtet haben wir beim Canyonland NP auf dem „Horsethief Campground“. Von hier sind wir über die ungeteerte und felsige „off-road“ Strasse („Willow Spring“ and „Willow Flat Rd“) in den Arches NP gefahren. Die Strecke führt durch Wüstenlandschaft die mich sehr an das outback Australiens erinnert hat.
Unterwegs gibt es viele freie Übernachtungsplätze. Die Strecke überwindet nur relativ wenig Steigung - aber die paar wenigen haben es in sich. Man klettert durch ein Bachbett und steile Felsbrocken hoch und ist froh über hohe Bodenfreiheit und Allrad. Ein paar Mal sind wir nur knapp einem „Aufsitzen“ entkommen.
Der Park hat die weltweit größte Anzahl von natürlichen, durch Erosion entstandene Felsbögen. Doch das ist es nicht allein. Vielmehr sind hier alle möglichen, die Phantasie anregende Formen zu sehen: isolierte Steinsäulen, rot leuchtende Canyons, wüstenhafte Sandgebiete, zerfurchte Klippen und im Hintergrund als i-Tüpfelchen auch noch die schneebedeckten Gipfel der La Sal Montains. Hier trafen wir zufällig Romarie u. Fritz wieder. Wir bekamen auch noch 2 Plätze auf dem wunderschön gelegenen Campground(das ist während dieser Jahreszeit wie ein Sechser im Lotto). Auf eine spannende Wanderung, bzw. Kletterei, folgte ein sehr schöner gemeinsamer Abend am Feuer.
Das La Sal Gebirge ist bis zu 3.700 m hoch und liegt östlich von Moab. Viele Gipfel sind auch im Sommer schneebedeckt. Diese „Scenic Byway“ Strecke ist 175 km lang und zu 50% ungeteert. Sie führt zwischen den höchsten Gipfeln „Mount Peale“ und „Manns Peak“ hindurch - über den 3.300 m hohen „Geyser Pass“. Auf einem Teil der Strecke hatten wir Neuschnee und waren unendlich froh Allrad zu haben. Ohne dieses hätten wir es nicht geschafft.
Landschaftlich ist diese Tour vom Allerfeinsten. Man durchquert karge Wüste, subalpine Waldlandschaften und hochalpine Steppenlandschaften. Und wir waren zur besten Jahreszeit hier und konnten sowohl farbige Laubwälder als auch in allen Farben schillernde Steppenlandschaften sehen - unvergesslich.
Freunde haben uns empfohlen anstatt den Nationalpark die Mesa Verde mit einheimischen Indianern zu besuchen. Gebucht werden kann die Tour über folgende Tel-Nr.: 1-800-847-5485. Es gibt eine halbtägige oder ganztägige Tour. Man kann mit dem guide mitfahren oder mit seinem eigenen Fahrzeug hinter her fahren. Treffpunkt ist das Info-Zentrum der „Ute Mountain Utes“. Dies liegt südlich von Cortez an der 491 / 160 an der Kreuzung wo die 160 rechts von der 491 abbiegt. Wir sind mit dem guide mit gefahren.
Die ganztägige Fahrt (80 Meilen) führt in den „Ute Mountain Tribal Park“ der zur Mesa Verde gehört. Man erfährt dabei sehr viel über die indianische Kultur im Allgemeinen, die Pueblos im Speziellen und dabei noch über die Unterschiede der damals sesshaften Indianer zu den Nomaden. Und über die Lebenseinstellung und Religion. Die Wanderungen zu den Pueblo Ruinen sind sehr schön und führen über insgesamt 5 Leitern. Eine davon über 10 m hoch.
Und man sieht viele Felszeichnungen und bekommt deren Erklärungen. Gebaut wurden diese Felsenwohnungen zwischen 500 - 1250 AD. Danach wurden sie aus unerklärlichen Gründen verlassen.
Wir waren total begeistert und sind dann nicht mehr in den Mesa Verde NP.
Wir sahen diesen Gebirgszug schon von den La Sal Bergen (ca. 100 km entfernt) und entschieden es zu besuchen. Wir fuhren von Cortez über Dolores den Hwy 145 bis Telluride. Eine traumhafte Strecke entlang des Dolores Rivers in einem fruchtbaren Tal und tollem „Indian Summer“ und gesäumt von Drei- und Viertausender Gipfel.
Telluride konnten wir nicht genießen weil der Campground zu war und freies übernachten nicht möglich war. Überhaupt kamen wir in dieses Gebirge ca 3-4 Wochen zu spät - fast alles war schon zu und die Wintersaison noch nicht begonnen.
Von Telluride ging es über Placerville und den Hwy 62 nach Ridgway. Hier haben wir 2 Tage übernachtet - ein ganz wunderschönes Städtchen - nicht sehr touristisch sondern noch intakte Infrastruktur und ganz nette Leute. Ca. 2 km entfernt gibt es die „Orsa - „Hot Springs“. Man kann dort übernachten und darf dann 24 Stunden baden - auch die ganze Nacht und wer will hüllenlos - ein Novum in USA. Es hat tolle Außen - Becken.
Wir glauben jeder kennt den „Grammy“ aber niemand weiß wo er herkommt. Durch einen Zufall sind wir in die Werkstatt gestolpert und konnten uns mit dem Produzenten dieses Prestige Symbols unterhalten. In dem 1.000 Seelendorf Ridgway / Colorado wird er produziert - und wir durften ihn in den Händen halten. John Billings - ursprünglich aus Los Angeles hat sich hier nieder gelassen und produziert praktisch sein Leben lang diese Auszeichnung - alles in Handarbeit. Es war toll mit dem sympatischen John zu reden und seine Fähigkeiten zu bewundern.
Von Ridgway ging es den Hwy 550 nach Süden. Zuerst nach Ouray (das Schweiz der USA) und dann über den „Million Dollar Highway“ nach Silverton. Beides schöne Orte aber leider um diese Zeit praktisch tot. Aber die Strecke ist atemberaubend schön. Man fährt über zwei Pässe (3.350 m and 3.245 m) und ist von vielen Viertausendern umgeben.
Kurz vor Durango haben wir bei den „Trimble Hot Springs“ - 8 km vor Durango übernachtet und gebadet.
Der Besuch der San Juan Berge können wir jederzeit empfehlen.
Pagosa Springs - am Fusse der San Juan Mountains - ist eine der berühmtesten Hotsprings in Colorado. Mit 23 pools und toller Ausstattung kann man hier ohne Probleme einige Tage ausspannen. Das stark schwefelhaltige Wasser soll gut für alle möglichen Zipperlein sein. Wir haben den Tag sehr genossen.
FORTSETZUNG:
Bitte weiterlesen unter der Rubrik: Weltreise_USA Teil 3 /